HPI BWinf Camp 2022

  • Als erstmaliger Teilnehmer des BWINF kam nach erfolgreicher Absolvierung der 1. Runde Anfang Januar eine E-Mail, in der es um das „Fit-For-BWINF-Camp“ ging. Jeder Teilnehmende hatte die Möglichkeit, sich für dieses anzumelden, was ich dann auch tat, wobei ich mir erstmal nicht so viel darunter vorstellen konnte, da das Camp – der Corona-Pandemie geschuldet – nur online stattfinden konnte.

    Tag 1

    Campusführung:

    Weil das Camp um 14 Uhr auf Zoom losging, konnte ich schon früher aus der Schule gehen als normalerweise, der Tag konnte also schon mal als Erfolg verbucht werden. Nach der Begrüßung stand die Campusführung des Hasso-Plattner-Instituts auf dem Zeitplan. Anders als zunächst angenommen fand diese Tour nicht online statt, denn zwei der Studenten, die das Camp mitorganisiert hatten, haben die Tour mit einer Kamera und einem Mikrofon live in die Zoomkonferenz gestreamt. Dabei war es dann sogar mithilfe moderner Technik möglich, währenddessen Fragen über das Institut zu stellen. Während der etwa einstündigen Tour hat man dann nicht nur einen Einblick in das Institut bekommen, sondern auch erfahren, dass pro Jahr in der Eingangshalle etwa 50 kg Bonbons genommen werden und dass man im Hauptgebäude nicht telefonieren kann, weil die Fenster verstärkt sind, um Strahlung der naheliegenden Zugstrecke abzuhalten. Auch wenn das nicht unbedingt etwas mit dem Camp an sich zu tun hatte, war es dennoch sehr spannend.

    Fachvortrag

    Danach wurde dann von einem Professor des Instituts ein Vortrag über das berühmt-berüchtigte Briefträgerproblem gehalten. Das Niveau von diesem war schon etwas höher, aber da am Camp nur Teilnehmer der 2. Runde des BWINF teilnehmen konnten, war dieses angemessen. Dabei konnte man eine ganze Menge lernen, auch wenn man sich noch nicht mit dem Bereich der Graphentheorie in der Informatik auseinandergesetzt hatte.

    Workshops

    Im Anschluss daran hatten dann alle Teilnehmer die Wahl zwischen 3 Workshops, die auch von den Studierenden angeboten wurden, die das Camp organisiert hatten. Der erste Workshop war der „Einführung in Datenstrukturen-Workshop“, der 2. der „Algorithmisches Problemösen/ Segment Tree-Workshop“ und der letzte der „Flow-Workshop“. Ich habe den ersten ausgewählt, da dieser auch als Einstieg in die Laufzeitanalyse angepriesen wurde und ich in diesem Bereich der Informatik noch gar keine Erfahrung hatte. Wie ich lernte, ist der theoretische Teil der Informatik allerdings ein sehr wichtiger Bestandteil, auch für die Lösung der Aufgaben des BWINF. Natürlich konnte man während der ganzen Zeit Fragen an die Leiter des Workshops stellen, die dann auch immer verständlich erklärt wurde. Weil diese auch Studenten waren, war die Atmosphäre trotz Onlineaustragung sehr angenehm, was sich am besten in den Zitaten „Habt ihr‘s verstanden? Oder seid ihr verwirrt? Ich gebe zu, ich bin selbst verwirrt“ und „Dazu haben wir auch noch ein oder zwei halbgare Slides, aber wenn ihr wirklich was lernen wollt, dann googelt ihr das am besten“ zusammenfassen lässt.

    Nach einer Pause ging es dann wie auch nach späteren Pausen erst einmal mit sogenannten Warm-Ups weiter, also kleinen Spielen, wie z.B.  ein Bilderbingo (siehe Bilder unten), ein an Flüsterpost angelehntes Spiel und weitere kreative Ideen, bei denen man vom PC aufstehen musste und sich etwas bewegen musste, was das ganze auflockerte, ob der Tatsache, dass das ganze nicht in Präsenz stattfinden konnte.

    Danach ging es dann mit den Workshops weiter, wonach die Veranstaltung dann für den ersten Tag endete.

    Beim Bilderbingo musste man bestimmte Dinge fotografieren und dabei einen Zettel mit #BWINF2022 im Bild haben. Dabei musste man auch vom Schreibtisch aufstehen und in den Ort laufen, um zum Beispiel die ortsansässigen Hühner zu fotografieren.

    Beim Bilderbingo musste man bestimmte Dinge fotografieren und dabei einen Zettel mit #BWINF2022 im Bild haben. Dabei musste man auch vom Schreibtisch aufstehen und in den Ort laufen, um zum Beispiel die ortsansässigen Hühner zu fotografieren.

    Tag 2

    Algorithmen-Challenge

    Am zweiten Tag wurde dann in verschiedenen Teams eine abgewandelte Version von Zug-um-Zug gespielt, bei der man nur Karten kaufen konnte, wenn man verschiedene Probleme aus dem Bereich der Informatik gelöst hat. Schwierigere Probleme gaben mehr Punkte, weniger schwere gaben analog weniger Punkte. Diese Challenge war für fast den ganzen Tag angesetzt, man hatte also viel Zeit, um im Team so viele Aufgaben wie möglich zu lösen. Einen Großteil des Tages hat man dabei Lösungswege besprochen und sich mit seinen Teamkameraden Möglichkeiten überlegt, die Probleme zu lösen. Der Fokus lag dabei also eher auf dem Informatikteil und nicht auf dem Brettspielteil, denn „Das hier ist ein Algorithmen-Camp, kein Brettspielcamp“, wie einer der Leiter treffend formulierte.

    Währenddessen gab es immer mal wieder größere Pausen zum Mittag- oder Abendessen und danach auch wieder je ein Warm-Up.

    Oben das Spielfeld mit den verschiedenen Farben der Teams, unten das Interface, um sich Karten zu kaufen.

    Fragerunde

    Am Abend gab es dann noch die unverbindliche Möglichkeit für eine Fragerunde an die Veranstaltenden über das Studium am HPI, Tipps und Tricks für den BWINF und alles Mögliche über Informatik.
    Ich möchte mit nach der Schule mit einem Informatikstudium beginnen, aber hatte mir noch kaum Gedanken darüber gemacht, wo ich studieren könnte. Da in der Fragerunde auch viel über das Studium am HPI erzählt wurde, ziehe ich diesen Studienort aber nun definitiv auch in Erwägung.
    Aber auch über den BWINF wurden einem von ehemaligen Teilnehmern einige Ratschläge an die Hand gegeben, von denen für mich persönlicher der wichtigste war, dass es sehr wichtig ist, in seiner Dokumentation eine Laufzeitbetrachtung durchzuführen. Dies war mir vorher, vor allem durch die Tatsache, dass ich nicht einmal davon gehört hatte, nicht klar gewesen.

    Auch bei dieser Fragerunde war die Atmosphäre wieder sehr entspannt, denn es wurden auch über weniger tiefgründige Dinge geredet, beispielsweise auch über die besondere Form des HPI Hauptgebäudes, das von oben so wie das Nike Logo aussieht und (Gerüchten zufolge) sei dies kein Zufall.

    Spieleabend

    Im Anschluss an die Fragerunde gab es dann für alle, die Lust hatten, die Möglichkeit gemeinsam Online-Spiele zu spielen. Dies war eine gute Möglichkeit den Abend ausklingen zu lassen, allerdings wurde es schon ziemlich spät, in Anbetracht der Tatsache, dass es am nächsten Morgen wieder früh losging.

    Tag 3

    Der dritte Tag bestand hauptsächlich daraus, dass man den anderen Gruppen in der Gruppe vom Vortag zwei Lösungen von Aufgaben, die man gelöst hatte, vorgestellt hat. Dabei sollte der Algorithmus grafisch möglichst deutlich dargestellt werden und im Anschluss daran auch anhand dieser erklärt werden. Dies müsse man später im Studium und vor allem auch in der 3. Runde des BWINF auch machen, so die Prämisse. Für besonders schwierige Probleme erklärten sich dann auch einige der Leiter bereit, diese zu erklären. Auch hier war das Niveau wieder gehoben, aber manchmal „besteht der Beweis daraus, dass man für T(n) eine Abschätzung aus dem Himmel fallen lässt“. So einfach kann es also gehen.


    Grafik eines von unserer Gruppe gelösten Algorithmus.

    Nach den Präsentationen gab es dann noch ein Schlusswort und eine abschließende Runde Kahoot.

    Bei diesem 3-tägigen Onlineworkshop habe ich also eine ganze Menge gelernt. Obwohl dieser nicht in Präsenz stattfinden konnte, haben die Veranstalter es dennoch so ansprechend wie möglich gestaltet, z.B. durch die Warm-Ups oder ähnliches. Die Veranstalter selbst, die nur aus Studierenden bestanden, waren noch jung genug, damit man sie duzen konnte und cool drauf, was dem Ganzen einen angenehmen Rahmen gegeben hat. Auch über den Wettbewerb an sich, sowie Tipps und Tricks und das Studieren, vor allem am HPI konnte ich eine ganze Menge erfahren.