Programmbibliotheken dürfen verwendet werden, sofern sie nur als nützliche Hilfestellung dienen und nicht den Kern der Aufgabenlösung darstellen.
Inwiefern ist eine Bibliothek nur eine nützliche Hilfestellung?
Als Beispiel nehmen wir das MST Problem:
Es gibt n Häuser, die miteinander durch Netzkabel verbunden werden, sodass jede zwei Häuser miteinander kommunizieren können und die Gesamtlänge der Kabel an kürzesten ist.
Wenn ich nun eine Bibliothek hätte, die der Union-Find-Algorithmus zur Verfügung stellt, wird es schon als Kern der Aufgabenlösung gesehen oder ist solche Bibliothek in solchem Fall erlaubt?
(Ich möchte nämlich diese [https://developers.google.com/optimization/introduction/overview] Bibliothek für die erste Aufgabe verwenden, bin aber nicht sicher, ob es OK ist. )
Danke :)
Das ist eine gute, aber auch nicht so einfach zu beantwortende Frage.
Die OR-Tools von Google sind recht generisch angelegt und scheinen durchaus in der Lage zu sein, Optimierungsprobleme und damit auch den Kern einer Zweitrundenaufgabe komplett zu erledigen. Die Benutzung einer solchen Bibliothek ist recht offensichtlich etwas anderes, als die Implementierung einer speziellen Datenstruktur oder eines speziellen Verfahrens aus einer Bibliothek zu verwenden oder für die Realisierung eines GUI und damit eines Randaspekts der Aufgabenbearbeitung auf Bibliotheken oder Frameworks zurückzugreifen.
Ich will die Benutzung der OR-Tools aber nicht ausschließen. Wer solche mächtigen Werkzeuge von Dritten nutzt, muss aber damit rechnen, dass bei der Bewertung sehr genau darauf geachtet wird, ob man verstanden hat, was man tut. Akzeptabel könnte sein: "Ich möchte zur Lösung den Algorithmus XY verwenden, weil … . Ich setze die Implementierung dieses Verfahrens aus den OR-Tools von Google ein. Dabei müssen die Parameter so angepasst werden: … ." Weniger akzeptabel: "Dies ist ein Optimierungsproblem. Ich habe deshalb mit den OR-Tools von Google experimentiert. Dabei hat der Algorithmus XY die besten Ergebnisse gebracht."