Konrad Zuse (1992) (Bild von Wolfgang Hunscher)Wolfgang Hunscher
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Konrad Zuse war ein deutscher Bauingenieur und Unternehmer (Zuse KG). In der ganzen Welt bekannt wurde Konrad Zuse als Erfinder dessen, was heute allgemein als Computer bezeichnet wird.

„Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, dass der Mensch so wird wie der Computer.“

* 22. Juni 1910 – gest. 18. Dezember 1995

Konrad Zuse ist auch Teil der „Wir sind Informatik“ Kampagne

Bereits im Jahr 1934 machte sich Zuse Gedanken über  „die logischen wie technischen Prinzipien zum Bau solcher – völlig neuartiger – Rechnersysteme“. Seine Definition des Rechnens im Jahr 1936 lautete: „Aus gegebenen Angaben nach einer Vorschrift neue Angaben bilden.“ Der Z3, der 1941 fertig gestellt wurde, war eine vollautomatische, programmgesteuerte und frei programmierbare, in binärer Gleitpunktrechnung arbeitende Rechenanlage.

Werdegang
Konrad Zuse wurde am 22. Juli 1910 in Berlin geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg zuerst Maschinenbau, dann Architektur und schließlich Bauingenieurwesen.

1935 schloss er sein Ingenieurstudium mit einem Diplom ab.

Nur ein Jahr nach der Beendigung seines Studiums begann Zuse selbstständig am Bau eines programmierbaren Rechners zu arbeiten. Zuse, der zu dem Zeitpunkt bei den Henschel Flugzeugwerken in Berlin-Schönefeld als Statiker arbeitete, suchte eine Möglichkeit, die Berechnungen in der Flugstatik, die sehr monoton sind, zu automatisieren.
Das Resultat dieser Überlegungen war der Z1, den er 1938 fertig stellte. Der Z1 war ein elektrisch angetriebener mechanischer Rechner mit begrenzten Programmiermöglichkeiten, der die Befehle von Lochstreifen ablas. Er arbeitete, auf Grund von Problemen mit der mechanischen Präzision, nie zuverlässig.

1940 erhielt er von der Aerodynamischen Versuchsanstalt Unterstützung und baute den Z2, eine verbesserte Version mit Telefonrelais.

1941 entstand in einer kleinen Wohnung der Z3, ein Binärrechner mit begrenzter Programmierfähigkeit, mit Speicher und einer Zentraleinheit aus Telefonrelais. Mit dem Z3 konnten Berechnungen programmiert werden, bedingte Sprünge und Programmierschleifen waren jedoch nicht möglich.

1945 wurde seine 1940 gegründete Berliner Firma „Zuse Apparatebau“ durch eine Bombe zusammen mit dem Z3 vollständig zerstört. Der Z4 – nur teilweise fertiggestellt – war vorher in Sicherheit gebracht worden.

1949 gründete Zuse in Neukirchen die Zuse KG. Er stellte den Z4 fertig, der an der ETH Zürich installiert wurde. Damals war der Z4 der einzige funktionierende Computer in Europa und der erste kommerzielle Computer weltweit.

Im Laufe der Jahre wurden weitere Computer entwickelt und gebaut.

1957 wurde der Firmensitz von Neukirchen nach Bad Hersfeld verlegt.

Bis 1967 baute die Firma insgesamt 251 Computer.

Zuse, der 1964 als aktiver Teilhaber aus der Firma ausstieg, erhielt für seine Arbeit mehrere Auszeichungen und acht Ehrendoktortitel und zwei Ehrenprofessuren. Nach ihm sind zwei Medaillien benannt, die zum einen von der Gesellschaft für Informatik e.V. und zum anderen vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Informatik vergeben werden.

Konrad Zuse schuf auch – was weit weniger bekannt ist – mit dem Plankalkül (1941 – 1945) die erste höhere Programmiersprache der Welt. Allerdings konnte sie auf den damaligen Computern noch nicht implementiert werden; das gelang erst im Jahr 2000.

1995 stirbt Konrad Zuse am 18. Dezember in Hünfeld (bei Fulda) und findet dort seine letzte Ruhe.

[Quellen: Konrad Zuse Multimedia ShowWikipedia; Bild: Wikipedia]