Streifzüge durch die Computerwelt

„There is much pleasure to be gained from useless knowledge“ – Bertrand Russell

Wie entstanden die ersten „Personal Computer“ und wie hielten sie Einzug in die Büros und – später – Privat-Wohnungen? Was bedeutet „to xerox“? Wieso ist Bill Gates so erfolgreich und bei Informatikern so unbeliebt? Warum gibt es nicht die „ultimative“ Programmiersprache? Können Computer denken? Was sind Viren, Trojaner und Würmer, und wie kann man sich vor ihnen schützen? Und warum kann sich jede Elite-Universität ein Beispiel an Stanford nehmen? Das sind nur einige Fragen, denen Herbert Klaeren auf den Grund geht und die er versucht zu beantworten.

Wenn man sich nicht von einer Vielzahl an Zahlen und Typenbezeichnungen abschrecken läßt, dann bietet das Buch über mehr als 250 Seiten interessanten Lesespaß, der durch Rückblicke auf Meilensteine der Computer- und Informatikgeschichte und Anekdoten aus der Welt der Programmierer, Entwickler und Erfinder sehr anschaulich gewürzt ist. Herbert Klaeren beschreibt nicht nur die wichtigen Erfindungen im Hard- und Softwarebereich, nicht nur die Entwicklung, die die Informatik erlebt hat, nicht nur die Geschichte der Pioniere, sondern auch die Überlegungen, Ängste und Gefahren, die mit einer zunehmenden „Computerisierung“ einhergehen. Dabei bemerkt man, dass Herbert Klaeren in erster Linie für den „User“ schreibt. Man muss kein „Informatik-Freak“ sein, nicht jemand, der nächtelang vor dem Bildschirm hängt, wenn man Spaß an diesem Buch haben möchte, wenn man dieses Buch verstehen will. (Fach-)Begriffe werden ausreichend und anschaulich erklärt, so dass auch Nichtinformatiker und Einsteiger ohne Probleme folgen können.

Das Buch gibt einen einführenden Rundumblick auf die Informatik, die Hard- und die Software, die Gefahren und die Hoffnungen. Es zeigt, welchen Spaß man mitbringen muss, wenn man Informatiker werden möchte. Es zeigt, was die Pioniere geleistet haben, für wen und warum sie geforscht haben.
Besonders interessant ist das Kapitel über „Hacker“. Eine große Anzahl an Vorurteilen vorverurteilt „Hacker“ und sorgt dafür, dass der Begriff sehr negativ besetzt ist. Doch was sind Hacker? Jeder Informatiker, der über die Tischkante (und seinen Computer) herausschaut, der den „unstillbaren Drang nach Wissen und die Neigung, es stolz weiterzugeben“ hat, „viele Wissenschaftler – und wahrscheinlich gerade die besten“ können als „Hacker“ bezeichnet werden.

All das und noch vieles mehr beschreibt Herbert Klaeren in „Viren, Würmer und Trojaner“. Vieles mit einem Schmunzeln und einer gesunden Portion an Selbstironie. Er räumt viele Vorurteile aus dem Weg und klärt viele Geschichten und Überlieferungen auf, die sich in den Köpfen der „User“ festgesetzt haben. Wenn man das Buch gelesen hat – als Nichtinformatiker oder Einsteiger, aber sicherlich auch als Informatiker – dann sieht man die Informatik mit ganz anderen Augen. Man gibt nicht nur die gängigen Vorurteile auf, sondern entwickelt eine große Portion Hochachtung vor der Leistung der Pioniere und der heutigen Informatiker.

Nach der Lektüre fühlt man sich ein bisschen herausgefordert. Man will nicht mehr nur „User“ sein. Man will mehr wissen und nimmt die Herausforderung gerne an.

[Weitere Informationen: Klöpfer & Meyer]

Autor: Herbert Klaeren
Erscheinungsdatum: April 2006
ISBN: 978-3-937667-72-0
Preis: EUR 22,80
Verlag (inkl. Bestellmöglichkeit): Klöpfer & Meyer

Schwierigkeitsgrad: Mittel