Philip Lukert aus Waiblingen war Bundessieger und Ingo-Wegener-Preisträger im 33. Bundeswettbewerb Informatik. Neben der erfolgreichen Teilnahme am Bundeswettbewerb reiste er 2015 als Teil des deutschen Informatikolympiateams zur Baltischen Informatikolympiade (BOI) nach Polen. (Stand: 19.Okt. 2016)

„Mein Informatiklehrer hat auf den BwInf aufmerksam gemacht, der mich sehr viel weitergebracht hat als es die Schule je geschafft hätte. Ich kann euch nur empfehlen, auch teilzunehmen!“

Was waren Deine ersten (aktiven) Erfahrungen mit Informatik?

Ich habe auf Youtube eine Anleitung gefunden, mit der man TicTacToe in Batch programmieren konnte. Damals wusste ich noch nicht, was Schleifen oder Methoden waren. Ich habe alles mit dem goto-Befehl gemacht:)

Was interessiert Dich an Informatik besonders?

Seit ich neuronale Netze kennengelernt habe, bin ich davon begeistert. Dabei simuliert man das menschliche Gehirn und dessen Lernfähigkeit. Man kann solche Netze über mehrere Generationen trainieren, bis sie von alleine gelernt haben, welche Tasten man wann drücken muss, damit man bei Super Mario bis ans Ende des Levels kommt.

Wie wurdest Du während der Schulzeit von (Informatik-)Lehrern bzw. der Schule unterstützt?

Ich hatte in der Oberstufe ein Wahlfach Informatik, in dem wir neben der Einführung in die Programmierung auch Hardware, logische Schaltungen und boolsche Algebra behandelt haben. Jedoch konnte ich damals das meiste schon und hätte mir ein 4-stündiges Fach Informatik gewünscht. Mein Informatiklehrer hat auf den BwInf aufmerksam gemacht, der mich sehr viel weitergebracht hat als es die Schule je geschafft hätte. Ich kann euch nur empfehlen, auch teilzunehmen!

Was kann man von Seiten der Schule / der Lehrer / des BwInf in Sachen Informatik besser machen?

Meiner Meinung nach sollten die Schulen mehr Informatik unterrichten und es auch als Hauptfach anbieten. Ich habe gehört, in manchen Bundesländern funktioniert das schon. Bei mir ging das leider nicht, was ich schade finde, weil viele Schüler sich überhaubt nicht vorstellen können, was Informatik überhaupt ist.

In welcher Form beschäftigst Du Dich auch in der Freizeit mit Informatik?

Während der Schule habe ich einige kleine Programme und Spiele geschrieben, angefangen mit dem oben erwähnten TicTacToe. Und es war auch meine Freizeit, in der ich die Aufgaben für den BwInf gelöst habe:) Momentan nehme ich noch an einigen Wettbewerben teil, wie z.B. dem NWERC für Studenten. Und ich bin Coach bei den deutschen Lehrgängen für die internationale Informatikolympiade (IOI).

Welche Hobbies hast Du sonst noch?

In meiner Freizeit spiele ich Tischtennis und seit neuestem auch Badminton. Im Urlaub fahre ich gerne Ski und wandere in den Bergen. Und sonst treffe ich mich gerne mit Freunden um das eine oder andere leckere Gericht zu kochen.

Welche Informatik-Systeme bzw. -Werkzeuge (Software, Kommunikationsgeräte,…) nutzt Du derzeit?

Ich verwende ganz schön viel. Wenn ich alle meine Software aufzählen wöllte, müsste ich bei Linux anfangen und mich durch alle Treiber bis zu Gnome hocharbeiten. Als Kommunikationsgerät verwende ich ein Handy:) Was ich euch an Programmierwerkzeug empfehlen kann ist auf jeden Fall git! Das ist ein Versionsverwaltungstool, mit dem man alles (oder nur Teile) auf einen früheren Stand zurücksetzen kann, wenn man etwas kaputt gemacht hat. Vor allem um im Team zu arbeiten, ist git auf jeden Fall notwendig. Schaut doch mal auf die Seite von GitHub.

Was war Dein größtes Informatik-Erfolgserlebnis?

Mein größtes Erfolgserlebnis war auf jeden Fall der Bundessieg und der Gewinn des Ingo Wegener Preises bei der Endrunde des 33. BwInf. Ich habe ein Jahr zuvor das erste Mal mitgemacht und war auch in der Endrunde des 32. BwInf, jedoch habe ich dabei keinen Preis gewonnen. Beim 33. war ich schon viel erfahrener, vor allem dadurch, dass ich an den Olympiaden-Lehrgängen teilgenommen habe. Trotzdem war diese doppelte Auszeichnung ein tolles Erfolgserlebnis.

Wie sehen Deine Zukunftspläne aus? 

Momentan studiere ich Informatik Bachelor mit Nebenfach Mathematik in Saarbrücken und werde vermutlich einen Doktor in Informatik machen. Danach habe ich noch keine Ahnung, was ich mal machen möchte. Ich könnte mir z.B. vorstellen, in Richtung künstliche Intelligenz zu forschen.