Aaron Swartz war an vielen Entwicklungen und Bewegungen des Internets beteiligt und engagierte sich für eine neue Sicht auf Urheberrechte im Web. (Stand: 14. Februar 2013)
„Aaron was an embodiment of the Web, and a contributor to many of the aspects that made it great.“
*8. November 1986 – gest. 11. Januar 2013
1986 wurde Aaron Swartz in Chicago, Ill. geboren, als Sohn von Robert Swartz, der eine kleine innovative Softwarefirma gegründet hatte. Die Energie, durch die sich später Aaron auszeichnen sollte, war schon bemerkbar in seinem Vater, der eine Firma übernommen hatte, die Limonade herstellte und sie in eine Softwarefirma umwandelte, die sich auf UNIX-Betriebssysteme spezialisiert hatte.
2000 gewann Swartz den ArsDigita Prize, ein Technologiepreis, der für Internetseiten junger Menschen vergeben wird. Dies ermöglichte es Swartz, mit vielen Größen der Internetcommunity in Kontakt zu treten – eine Gelegenheit, die er nutzte.
Im selben Jahr wurde Swartz Mitglied in der RSS-DEV Working Group, und arbeitete an Spezifikationen für RSS 1.0 mit. Seine daraus resultierende Beschäftigung mit RDF führte zur Mitarbeit in der Creative Commons-Organisation. Der Gründer von Creative Commons, Lawrence Lessig, wurde Swartz‘ lebenslanger Freund und Verteidiger. Andere Freunde, die der damals 14jährige Programmierer kennenlernte, waren Größen wie Sir Tim Berners-Lee und Cory Doctorow.
In einer Rede, die auf Swartz‘ Blog veröffentlicht wurde, zeichnet Swartz seine Entwicklung in diesen Jahren in wenigen Sätzen nach. Der zentrale Ratschlag, den er anderen jungen Informatikern gibt, ist es, sich weiterzubilden, neugierig zu sein, mutig zu sein, und immer zu versuchen, sein Bestes zu geben.
Mehr als Swartz‘ Intelligenz war es seine Energie, die andere Menschen inspirierte. Matt Mullenweg, der Gründer von WordPress, sagte über Swartz: „he inspired a generation to share online, to move to (San Francisco), to not be afraid to start things, and to break down barriers.“
2004, nach einem Jahr in Stanford, gründete Swartz Infogami und arbeitete schließlich ab 2005 an Reddit mit.
Es war aber seine Unterstützung für Internetaktivismus, die ihn über die Grenzen der Technologiegemeinschaft hinaus berühmt machte. Als sich die Internetgemeinde über den Stop Online Piracy Act (SOPA) empörte, fand sich Swartz in der ersten Reihe des Protests.
2010 gründete er Demand Progress, eine Organisation, die sich für Meinungsfreiheit im Internet einsetzt und unter anderem mit Wikipedia und Wikileaks zusammenarbeitet.
Von 2010 bis 2011 war Swartz Research Fellow in Harvard, wo er an seinen Ideen zur Weiterentwicklung und Öffnung des Internets feilte.
Nachdem er sich im Winter 2010/2011 etwa 4 Millionen wissenschaftliche Artikel aus der kostenpflichtigen JSTOR-Datenbank herunterlud, wurde er von JSTOR, dem MIT und dem amerikanischen Staat angeklagt (eine klare Darstellung des Falls könnt ihr hier finden). Bevor das Verfahren zum Abschluss kommen konnte, starb Aaron Swartz am 11. Januar 2013.
Aaron Swartz‘ Karriere zeigt, wie weit man kommen kann mit starkem persönlichem Engagement, Talent und Selbstbewusstsein, und wie durchlässig und offen die Programmiererszene sein kann. Trotz seines jungen Alters hat Swartz die Internetgemeinde seiner Generation und darüber hinaus nachhaltig beeinflusst und das Internet, wie wir es heute verwenden, mit geprägt.
Quellen: Wikipedia, CNN, Volokh Conspiracy, BoingBoing, Chicago Tribune, Stanford Daily und Aarons eigene Seite.
Bild: Wikipedia
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Aaron Swartz:Creative Commons HQ