Dr. Diana Knodel studierte Informatik mit Schwerpunkt Psychologie an der Universität Ulm und war nach ihrer Promotion bei Ethalon und XING tätig. 2014 hat Diana Knodel das Sozialunternehmen App Camps gegründet, mit dem sie digitale Kompetenzen von Lehrkräften und jungen Menschen fördert. Seit 2016 ist sie außerdem Gastprofessorin und Dozentin an der TU Berlin und unterrichtet angehende Lehrkräfte. Sie ist Botschafterin der Hamburg Geekettes, einer Community für Frauen in der Tech- und Start-up-Branche. (Stand 19.03.2018)

„Informatik ist sehr wichtig. Ich wünsche mir, dass jede Schülerin und jeder Schüler in der Schule die Chance bekommt, Informatik kennenzulernen. Nicht alle müssen hinterher Informatik studieren oder Programmiererin werden, aber jeder sollte Grundlagen verstehen und wissen, dass es diesen (tollen!) Bereich gibt.“

Was waren Ihre ersten (aktiven) Erfahrungen mit Informatik?
Als Austauschschülerin in den USA habe ich Visual Basic kennengelernt. Während meiner Schullaufbahn in Baden-Württemberg hatte ich ansonsten leider nichts mit Informatik zu tun. Es gab zwar einen Wahlkurs, für diesen hatte ich mich aber nicht entschieden (weil ich damals noch nicht wußte, dass mir das gut gefallen könnte). Wirklich ernsthaft habe ich mich erst im Medien-Informatik Studium an der Uni Ulm mit Informatik beschäftigt.

Haben bzw. hatten Sie ein „Informatik-Vorbild“ – wenn ja, wen und warum? Leider hatte ich vor dem Studium keine Informatik-Vorbilder. Mittlerweile kenne ich zum Glück viele tolle Frauen und Männer, die mich inspirieren. Neben den bekannten Vorbildern wie Ada Lovelace oder Grace Hopper kenne ich viele tolle Frauen aus meinem Netzwerk der Hamburg Geekettes.

Was interessiert Sie an Informatik besonders?
Informatik ist sehr vielfältig und man kann in vielen verschiedenen Branchen und Berufen arbeiten. Ich habe z.B. eine zeitlang in der Wissenschaft gearbeitet und zwar in der Psychologie, dann als Projektleiterin und Produkt Managerin. Heute bin ich Gründerin und Geschäftsführerin meines eigenen Unternehmens.

In welcher Form beschäftigen Sie sich auch in der Freizeit mit Informatik?
Ich lese viel um mich über neue Entwicklungen, z.B. in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Voice Systeme oder Blockchain auf dem Laufenden zu halten. Da steckt überall Informatik drin.

Welche Hobbies haben Sie sonst noch?
Ich reise sehr gerne mit meiner Familie.

Welche Informatik-Systeme bzw. -Werkzeuge (Software, Kommunikationsgeräte,…) nutzen Sie derzeit?
Wir arbeiten viel mit Cloud Systemen im Team und nutzen zur Kommunikation Slack. So können wir auch gut verteilt arbeiten.

Was war Ihr größtes Informatik-Erfolgserlebnis?
Eine Förderung für unser gemeinnütziges Unternehmen App Camps (www.appcamps.de) zu erhalten, damit wir unser Team und uns finanzieren können, um noch mehr Unterrichtsmaterialien rund um Informatik lernen und digitale Themen zu entwickelt.

Was bedeutet Informatik für Sie?
Informatik ist sehr wichtig. Ich wünsche mir, dass jede Schülerin und jeder Schüler in der Schule die Chance bekommt, Informatik kennenzulernen. Nicht alle müssen hinterher Informatik studieren oder Programmiererin werden, aber jeder sollte Grundlagen verstehen und wissen, dass es diesen (tollen!) Bereich gibt.

Haben Sie während der Schulzeit oder Ausbildung bzw. neben Schule und Studium bereits berufliche Erfahrung gesammelt oder sich anderweitig im Bereich Informatik engagiert? Bitte beschreiben Sie kurz Ihre Erfahrungen:
Ich hatte immer Neben- oder Ferienjobs. Teilweise hatten diese mit Informatik zu tun, aber nicht immer. Mit aktiver Nachwuchsarbeit habe ich während der Promotion angefangen: Ich habe Girlsday Workshops organisiert oder App Summer Camps für Mädchen, um zu zeigen, dass Programmieren Spaß macht und kreativ ist. 2017 haben ich gemeinsam mit meinem Mann ein Buch für Kinder geschrieben: Einfach Programmieren für Kinder.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders? Was würden Sie verbessern?
An meinem Beruf gefällt mir besonders, dass es immer abwechslungsreich ist. Wir entwickeln neue Unterrichtsmaterialien, drehen Videos mit tollen Rollenmodellen, organisieren Workshops oder Veranstaltungen, bieten Lehrerfortbildungen an usw. Langweilig wird uns nicht so schnell!

Nennen Sie uns bitte drei wichtige Voraussetzungen für Ihren Beruf: 

  • Bereitschaft immer wieder neue Dinge zu lernen
  • Kreativität
  • Analytisches Denken

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Ich wünsche mir, dass wir auch weiterhin gute Partner und Unterstützer für unser Non-Profit App Camps finden, damit wir noch viel mehr Schülerinnen und Schüler erreichen und für Informatik und digitale Themen begeistern können.

Zuletzt: haben Sie einen Tipp für Jugendliche, die sich für ein Studium oder eine Ausbildung im Bereich Informatik interessieren?
Macht das! Es wird nicht immer leicht sein, aber es lohnt sich. Man hat hinterher so viele tolle Möglichkeiten.

 

Kontakt:

Diana Knodel @ appcamps.de

Dr. Knodel hat auch ein Buch im Carlsen Verlag veröffentlicht mit dem Titel Einfach Programmieren für Kinder